Geschwächter USV holt immerhin einen Punkt in Magdeburg

Die Stadt Magdeburg und ich werden zumindest schachlich gesehen keine großen Freunde mehr. Nach zwei Pleiten in der Doppelrunde in der Landeshauptstadt im letzten Jahr gab es auch dieses Jahr keinen Sieg.

Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Punktspielwochenende waren außerordentlich mäßig. Neben unserer fehlenden Stammkraft Jens waren die Jüngsten der Truppe auch noch etwas angeschlagen. Trotzdem boten wir gegen AEM II ein Team auf, welches in der klaren Favoritenrolle war. Nach einem guten Start durch Jürgen, welcher mit schwarz souverän gewinnen konnte, und einem Remis durch Gedeon erschütterte uns in der Zeitnotphase ein Leistungseinbruch, welchen ich so noch nicht erlebt habe. Ich habe vier Züge lang jedes Mal den schlechtesten spielbaren Zug gefunden und hatte dann ein Endspiel mit vier Bauern weniger, welches ich aus purem Frust auch noch ein paar Züge weiterspielte. Dazu stellten Stefan und Thomas ihre Partien durch zwei Figureneinsteller fast gleichzeitig ein. Karl hatte auch nur Remis gespielt, so dass wir plötzlich mit 2:4 hinten lagen. Hoffnung machte die Stellung von Tom, er stand klar auf Gewinn. Michas Stellung dagegen wirkte für mich sehr remislich, wenn nicht sogar etwas schlechter für ihn. Allerdings kam nach Toms Sieg der große Kampfgeist unseres Spitzenbrettes hervor, und durch eine tolle Leistung konnte ein schwieriges Turmendspiel mit Freibauer für Micha in der Zeitnotphase des Gegners gewonnen werden. Einfach nur stark und super wichtig! Damit spielten wir immerhin 4:4 - die Nichtgewinnserie von Schulte gegen sämtliche Mannschaften von AEM setzt sich damit allerdings ebenfalls fort.

Sonntag mussten wir Micha und Jürgen ersetzen, Pulsi und Maik rotierten gegen den Spitzenreiter Rochade ins Team. Maik hat leider das große Pech, dass er bei seinen seltenen Einsätzen viel zu häufig die schweren Brocken des gegenerischen Teams vorgesetzt bekommt, am Sonntag in Form von FM Stolz. Leider war er dementsprechend chancenlos. Karl spielte gegen einen alten Bekannten (Uwe Hoffmann), im Gegensatz zur letzten Partie vor einigen Jahren in der Verbandsliga musste er dieses Mal aber aufgeben. Der Rest von uns war dagegen erstaunlich stabil. Gegen die meist etwas stärkeren Gegner konnte der Rest immerhin ein Remis erreichen und Stefan konnte sogar mit Weiß einen schönen Sieg einfahren. Trotzdem stand am Ende ein 3,5:4,5, welches deutlich knapper klingt, als es in Wirklichkeit war.

Obwohl wir das Worst Case Szenario gerade noch so abwenden konnten, verlief das Wochenende in meinen Augen etwas enttäuschend. Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf Platz 11, welcher vielleicht den Abstieg bedeutet, sind wir in einem gefährdeten Bereich. Einige Punkte werden noch nötig sein, aber ich bin insofern optimitisch, als dass von den folgenden Wettkämpfen keiner mehr in oder gegen Magdeburg stattfindet.

Was war am Wochende noch so los? Sangerhausen verlor erstmalig und dann gleich sehr deutlich, holte aber trotzdem mehr Punkte als wir. Plauen erreichte in der Mannschaft einen Elounterschied zwischen Brett 1 und Brett 8 von 1108 Punkten: rekordverdächtig! Und zu guter letzt: Rochade Magdeburgs Zusammenfassung des Wochenendes nach zwei Siegen und der Verteidigung der Tabellenführung: "absteigen sollten wir dieses Jahr wohl nicht mehr" - das nenne ich optimistisch.

Nächstes Jahr geht es weiter.