Samstag abend begann unser Ausflug in die bayrische Landeshauptstadt im „Alten Wirt“ in Putzbrunn. Für 7,90 € Riesenportionen, von denen man hierzulande nur träumen kann.
Jürgen, Micha, Jens und Miroslav schlagen zu, Tom hat sich den Magen verrenkt und ist mehr oder weniger zum Zuschauen verdammt. Zu allem Überfluss darf er dann um halb elf abends unsere Ungarn Ildiko, Tamas und Sandor vom Hauptbahnhof abholen. Natürlich hat der Zug 25 min Verspätung. Immerhin, um 23:30 Uhr sind wir komplett.
Sonntag, 11:00 Uhr: Die Aufstellung der Bayern war so nicht erwartet worden. Die beiden Spitzenbretter fehlen. Vorbereitung daneben, dafür realistische Chancen auf einen Punktgewinn. Sollte aber nicht sein, schade! Die Ereignisse an den einzelnen Brettern:
Brett 1: FM Tamas Fodor - Felix Graf
Tamas kommt in einem Nimzo-Inder nach einem riskanten Bauervorstoß seines Gegners in Vorteil und gewinnt einen Bauern. Obwohl nur ein Doppelbauer, verwertet Tamas seinen Vorteil sicher zum Sieg, Gratulation, saubere Vorstellung!
Brett 2: IM Julian Jorczik – IM Miroslav Schwarz
Miroslav verteidigt sich mit Grünfeld-Indisch, ist aber mit der Stellung nicht recht zufrieden. Nach einem taktischen Geplänkel aber doch sicher remis.
Brett 3: IM Sandor Videki – IM Christoph Renner
Ein Franzose mit frühem Sc6, der Kampf wogt hin und her, im 40. Zug ein narkoleptischer1 Anfall von Sandor: Zeitüberschreitung in mindestens ausgeglichener Stellung.
1) Narkolepsie = Schlafkrankheit
Brett 4: IM Alexander Belezky – FM Michael Becker
In einer Art Sizilianisch kommt Micha schlecht aus der Eröffnung und verliert bald einen Bauern. Trotzdem hält er die Partie sicher remis.
Brett 5: IM Ildiko Madl – IM Bernd Meissner
Schade, schade! Ildiko überspielt ihren Gegner in einer russischen Partie und lenkt, bei einem Mehrbauern, in ein Endspiel mit Türmen und ungleichen Läufern. Sie meint nach der Partie, dass die Stellung wohl nie gewonnen war, aber wir Zuschauer hofften eben auf mehr als das schlussendliche remis.
Brett 6: IM Dr. Tibor Reiss – FM Dr. Thomas Höpfl
Tom muss sich mit einem Trompowski-Aufbau auseinandersetzen und hat nach 24 Zügen noch 2 Minuten auf der Uhr, bei 28 seines Gegners. Einen Zug später hat Tom Zeitvorteil. Ein taktisches Scharmützel endet im Dauerschach.
Brett 7: FM Jens Reipsch – Dr. Ferdinand Unzicker
In einem Lb5-Sizilianer lehnt der Sohn des berühmten Großmeisters ein frühes Remisgebot ab. Jens entwickelt daraufhin gefährliche Initiative am Königsflügel, Schwarz agiert am Damenflügel. Im Eifer des Gefechtes wird ein armes Läuferlein im Stich gelassen, die Folge ein unnötiges 0-1.
Brett 8: FM Christoph Singer – Jürgen Luther
Jürgen spielt einen typischen Luther-Franzosen, kommt aber etwas in die Bredouille. Nach einem übereilten Damentausch des Gegners steigen die Aktien deutlich. Aber erst das akzeptierte Remisgebot von Jürgen garantiert den halben Punkt. Weiß steht in der Schlussstellung wohl auf Gewinn!
Insgesamt war also mehr drin. Wir müssen uns aber auch vor den Top-Teams nicht verstecken. Am 11. November gegen Garching haben wir die nächste Chance auf 2 Punkte. Daumen halten!