Unsere Frauen siegen gegen Lehrte und klettern auf Platz 6 der Tabelle
Und? Das war doch eine Doppelrunde! Tja, auch den HSK Hamburg hatten wir dieses Mal am Samstag schachlich im Griff, aber die Mannschaftspunkte haben wir nicht bekommen. Nun der Reihe nach:
Bei den Hamburgern fehlten in der Aufstellung Judith Fuchs und Sarah Hoolt, da beide noch ein Turnier in Frankreich spielten. Bei uns konnte krankheitsbedingt Tatiana Kononenko nicht spielen. Die Aufstellungen beider Teams waren damit fast ausgeglichen. Nach 2 Stunden zeigten sich am Brett 4 und 5 für uns Vorteile im Spiel von Natalia Straub gegen Jade Schmidt und von Constanze Jahn gegen Bettina Blühbaum. Tatjana Melamed hatte gegen Monika Socko am 1.Brett einen Bauern weniger und stand wirklich nicht gut. Die dann folgenden Remisen nach etwa 2,5 Stunden von Nikoletta Lakos gegen Veronika Schneider und nach 3 Stunden von Ildiko Madl, hier durch Zugwiederholung, gehen in Ordnung. Auch das Remis von Andrea Glaser gegen Teodora Rogozenko war in unserem Interesse.
In der Zwischenzeit musste man mit einer Niederlage von Tatjana rechnen, aber auch mit einem Sieg von Natalia und bei einer Mehrquallität von Constanze mindestens mit einem Remis. Und da passierte folgendes: Im Zeitnotduell schaffte Natalia recht souverän die 40 Züge, drückte die Uhr, so dass sich alle Zuschauer schon abwendeten, denn die Partie war für Natalia sichtlich gewonnen. Plötzlich griff der Schiedsrichter ein und stellte eine Zeitüberschreitung fest. Natalia hatte wohl beim Drücken der Uhr den Knopf nicht richtig erwischt, obwohl man es laut vernehmlich gehört hatte und somit lief die Zeit nun unter der Beobachtung des Schiedsrichters ab. Die Zuschauer und andere Spieler hatten dies alles gar nicht so richtig bemerkt. In der anschließenden Klärungsphase des Sachverhaltes hätte der Schiedsrichter aus unserer Sicht durchaus auch eine andere Entscheidung herbeiführen können, als den sofortigen Verlust der Partie für uns bekannt zu geben. Somit war der Wettkampf plötzlich bereits verloren, da Tatjana in der Zwischenzeit aufgeben musste und der schöne Sieg von Constanze im Anschluss nichts mehr ändern konnte.
Dadurch verloren wir 3,5 zu 2,5 statt mit diesem Ergebnis zu gewinnen.
Am Sonntag gegen Lehrte waren wir auf einmal im Zugzwang, gewinnen zu müssen, um nicht doch noch in den Abstiegskampf zu rutschen. Nach solch einem Samstag ist der Kopf aber dann auch nicht gleich frei. In den ersten zwei Stunden wurde deshalb recht vorsichtig agiert. Erst nach und nach wurden die Stellungen bei Ildiko, Nikoletta und Tatjana besser, so dass man hier mit Siegen rechnen konnte. Als dann Ildiko uns 1 zu 0 in Führung brachte, Natalia remisierte, schickte ich Constanze in die Punkteteilung, um den möglichen Sieg zu sichern, denn Nikolettas Partie war bald darauf gewonnen, wie auch die Partie bei Tatjana. Als dann auch noch Andrea den Gewinnversuchen ihrer Gegnerin stand hielt und ein Remis schaffte, war der 4,5 zu 1,5 Sieg perfekt.
Zur letzten Doppelrunde in drei Wochen müssen wir nach Mühlheim. Dann stehen die Sieger, Platzierten und Absteiger erst fest. Also noch einmal volle Konzentration!
Jürgen Luther
(Mannschaftsleiter des USV Volksbank Halle)